Wolle selbst färben
Wolle selbst färben
Wolle selbst färben - na klar!
Handgefärbte Garne sind in!
Im Handel finden sich Stränge in einer atemberaubenden Farbvielfalt. Kühle Aquatöne, zarte Pastells, intensive Nuancen, edle Schattierungen oder einfach konsequent bunt – da fällt die Entscheidung nicht leicht.
Ist die Wahl aber erst einmal getroffen, wartet noch die eigentliche Überraschung: Wie sieht das Garn gestrickt aus? Entstehen kleinteilige Farbmuster oder doch eher großzügige Flächen? Welcher Ton ist dominant? Eine wirklich spannende Angelegenheit.
Kann man das nicht auch selber machen?
Natürlich kannst du Wolle auch in Küche oder Keller selbst färben. Alles, was du für deinen ganz privaten Farbenrausch benötigst, sind ungefärbte Wolle, Farben, Essig, verschiedene Gefäße, eine Mikrowelle und eine von jeglichem Perfektionismus freie Grundeinstellung.
Denn du weißt ja, die Schönheit liegt letztlich immer im Auge des Betrachters, im Leben und beim Färben.
Die Grundlagen
Nun gibt es beim Selberfärben viele Unwägbarkeiten, zahlreiche Gefühlsentscheidungen und jede Menge Geschmacksfragen, sodass wir dir hier keine Schritt-für-Schritt-Färbeanleitung geben wollen; alles Wichtige (Risiken und Nebenwirkungen...) findest du auf den jeweiligen Beipackzetteln.
Wir möchten dich mit ein paar Grundlagen bekannt machen, dir unterschiedliche Färbemittel vorstellen und haben noch einen guten Tipp, was du mit übrig gebliebener Ostereierfarbe machen kannst.
Pflanzenfarbe oder "Chemie"?
Zunächst steht natürlich die Entscheidung für Pflanzenfarbe oder „Chemie“ an, wobei Farben auf pflanzlicher Grundlage nicht nur Vorteile haben. Gerade für Allergiker kann der Kontakt mit bestimmten pflanzlichen Inhaltsstoffen zum Problem werden.
Auf jeden Fall empfiehlt es sich, die Anleitungen der einzelnen Farbhersteller vor Beginn aufmerksam durchzulesen. Und trage am besten immer Handschuhe.
Wie wird das Ergebnis?
Auch wenn man beim Färben kaum ergebnisorientiert arbeiten kann (ein auf den ersten Blick harmonisch grün schattierter Strang kann sich beim späteren Trocknen als ernste Konkurrenz für jeden Laubfrosch erweisen). Es ist nie verkehrt, sich im Vorfeld Gedanken über einzelne Farbkombinationen und -mischungen zu machen.
Die Vorbereitung wird so überschaubarer, und schließlich lassen sich jederzeit zusätzlich neue Farben anrühren und mischen.
Die richtige Dosierung
Ob du beim Dosieren des Farbpulvers grammgenau nach Tabelle vorgehst oder einfach einen mehr oder weniger gefüllten Teelöffel nimmst, ist Glaubenssache. Tatsache ist aber, dass, sollte dir der Färbesud zu intensiv erscheinen, das Verdünnen mit Wasser nichts bringt, da die Wolle sämtliche gelösten Farbpigmente aufnimmt. Hier hilft nur ein neuer Versuch.
Wie kommt nun Farbe in die Wolle?
1. Farbe auftragen
Auch hier hast du wieder viele verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die Wolle nur in einer Farbe färben, für einen Batikeffekt bindest du den Strang ab, die Farbe kann mit einem Löffel eingearbeitet oder mittels einer Spritze oder Pinseln appliziert werden.
Einzelne Kleckse auf einem ansonsten naturbelassenen Grund ergeben ein hübsch getupftes Strickbild, breite Längsstreifen erzeugen großzügigere Farbläufe, schmale Längsstreifen entsprechend kleinere.
2. Erhitzen
Wenn du mit der vor dir liegenden Farbenpracht zufrieden bist, wird der Strang erhitzt. So bleiben die Farben auch wirklich farbecht. Am einfachsten funktioniert dies in einer ganz normalen Mikrowelle (bitte nicht die Grillfunktion einschalten!).
Da natürlich auch und wohl in erster Linie Lebensmittel in der Mikrowelle zubereitet werden, empfiehlt sich die Anschaffung eines Zweitgerätes, das ausschließlich dem Färben dient.
Die Wolle wird in der Mikrowelle sehr heiß, aber keine Angst, sie wird nicht filzen.
3. Ausspülen und Trocknen
Nach dem Abkühlen werden die Stränge in handwarmem Wasser ausgespült. Bitte gib auf keinen Fall die noch heiße Wolle ins Wasser, dann nämlich würde sie verfilzen.
Sollte beim Ausspülen noch sehr viel Farbe abgegeben werden, kann der Strang noch einmal zum Fixieren in die Mikrowelle. Die Stränge werden zum Trocknen aufgehängt, am besten natürlich an der frischen Luft.
Der große Augenblick
Du kannst mit dem Stricken beginnen
...und dich wundern. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit präsentiert sich deine selbst gefärbte Wolle auf den Nadeln anders als in deiner Vorstellung. Überraschend einzigartig eben.
Craftery-Tipp:
Wolle färben mit Ostereierfarben
Du möchtest gern färben, ohne dich gleich mit einer ganzen Batterie Pulvern einzudecken? Versuch es einmal mit Ostereierfarben. Ganz normale Färbetabletten kosten nur ein paar Cent und eignen sich hervorragend zum Einstieg.
Du kannst Farben mischen, ihre Intensität durch die Zugabe von mehr oder weniger Essig variieren und ansonsten genauso verfahren, wie oben beschrieben.
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