Pooling-Power
Material für eigene Strickprojekte gibt es in den unterschiedlichsten
Farben und Qualitäten, aber hast du auch schon an selbst gefärbtes Garn gedacht? Hier kannst du unsere Tipps zum
Thema Färben und Pooling nachlesen …
Farbenspiele ...
... mit handgefärbten Garnen
Handgefärbte Garne erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – kein Wunder, denn die bunten Verführer kommen in immer breiterer Materialvielfalt und Farbenpracht in die Regale. Fröhlich bunte Accessoires und Socken, deren Farbverteilung immer wieder überraschend ist, machen einfach gute Laune. Ganz besonders faszinierend wird es dann, wenn man sich der Herausforderung stellt, die wilden Schönheiten zu zähmen, denn in den meisten Strängen verstecken sich prächtige Muster – jedes auf seine Art nahezu einmalig und dazu absolut spektakulär in der Optik. Um sie aufzuspüren braucht es lediglich ein wenig Geduld und etwas Know-how.
Optimale Stränge für Pooling
Die Stränge für kontrolliertes Pooling der Farben sollten entweder in der Runde gefärbt sein oder quer in Abschnitten. Letztere erkennt man recht gut daran, dass jeder Ton 2-mal in annähernd gleichen Abschnitten vorhanden ist. Die Farben sollten sich gut voneinander abgrenzen. Stränge, die zudem noch in den einzelnen Bereichen bunt betupft bzw. bemalt sind oder teils nicht ganz durchgefärbt, eignen sich weniger gut.
Unser Beispielgarn ist die Alegria von Manos del Uruguay in der Farbe Locura Fluo.
Wird der Strang geöffnet, lässt sich die Färbung in der Runde erkennen. Jeder Farbbereich ist nur einmal vorhanden und die Übergänge sind recht klar. Um nun z. B. einen Cowl zu stricken, der exakt so aussieht wie der Strang, gehen wir wie folgt vor:
Einen kleinen Strang von 4-6 Schlingen bilden und dabei die Farbabschnitte sorg fältig aufeinanderlegen. Nun die Länge messen und mal zwei nehmen:
Beispiel: 75 cm x 2 = 1,50 m Gesamtumfang. Im gewünschten Strickmuster eine Maschenprobe arbeiten und abmessen, wie viel Garn für 20 Maschen benötigt wird. Hier für die letzte Masche markieren und 20 Maschen rückwärts stricken, das verbrauchte Garn abmessen. In unserem Beispiel waren es 24 cm. Diese dann geteilt durch 20 ergeben 1,2 cm Garn pro Masche.
Berechnung für den perfekten Cowl
Da wir bereits zuvor eine Länge von 150 cm für einen kompletten Farbabschnitt ermittelt haben, brauchen wir nun nur noch diese 150 cm durch die 1,2 cm Verbrauch pro Masche zu teilen um festzustellen, dass 125 Maschen benötigt werden.
Möchten wir einen längeren Cowl, kann diese Zahl einfach verdoppelt werden und wir stricken den Strangumfang zweimal. Nun müssen wir nur noch auf gleichmäßige Strickfestigkeit achten, um einen Cowl zu erhalten, der exakt so aussieht, wie der komplette gefärbte Strang. Ein provisorischer Anschlag mit Kontrastgarn und späteres abketten der Anschlagkante vereinfacht hierbei die Übersicht am Anfang.
Pooling-Generator: Erforsche deine vielfältigen Musteroptionen
Um nun auch komplexere Muster zu erzeugen, können zum Beispiel anhand der Maschenprobe, die Anzahl der Maschen pro Farbe abgezählt werden. Hier waren es 30 Maschen Orange, 9 Maschen Pink-Orange, 17 Maschen Pink usw. bis einmal alle Farben durchgezählt sind. Mithilfe von Karopapier und Buntstiften lassen sich nun bei Verwendung von einem Karo pro Masche farbgetreue Linien in Hin- und Rückreihen ziehen, die visualisieren, wie sich die Farben bei unterschiedlichen Maschenanzahlen verteilen.
Ein nettes Tool bietet hier auch der Pooling-Generator unter www.plannedpooling.com. Hier werden die einzelnen Maschenzahlen der Farben eingetragen und bei der Veränderung der Maschenanzahl in einer Reihe lässt sich wunderbar beobachten, wie unterschiedliche Muster entstehen können.
Nur eine oder zwei Maschen mehr oder weniger können ganz überraschende Wirkungen haben und grundverschiedene Farbverteilungen im Gestrick ergeben. Da jeder Strang ebenso individuell ist, wie die persönliche Maschenprobe, unterscheiden sich die Ergebnisse natürlich erheblich und unsere unten stehenden Beispiele können hier nur grobe Richtwerte geben, die vor allem aufzeigen sollen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind.
Manos del Uruguay Alegria in Hin- und Rückreihen und einer Maschenanzahl von 59 gestrickt, kann je nach individueller Maschenprobe zum Beispiel kuppelförmige Farbflächen entstehen lassen, die an kunstvolle Glasmalerei erinnern.
Das gleiche Garn ergibt bei 56 Maschen ein Zackenmuster, bei dem das Blau im Vordergrund steht und zackenförmig zwischen orangenen und pinken Farbflächen hin- und herverläuft.
Auch hervorragend geeignet ist das Garn Fine Merino Socks von Lanartus. Rund gefärbt sind die Stränge in einer breiten Farbauswahl erhältlich.
Hier wurde die Fine Merino Socks von Lanartus in Hin- und Rückreihen über 54 Maschen gestrickt und ergibt ein Karomuster mit leichter Argyle-Anmutung.
Aus dem feinen, handgefärbten Lacegarn von Lanartus ist ein Laceschal mit elegantem Streifeneffekt entstanden.
Auch ganze Oberteile mit geplantem Pooling sind möglich. Die Wirkung ist ebenso effektvoll, wie tragbar.
Für Anfänger und erste Experimente ganz besonders geeignet:
Bei diesem Kissen ist die Maschenanzahl noch übersichtlich und man hat das Muster stets gut im Blick.
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