Baumwolle - das weiße Gold

Diese weltweit beliebte Naturfaser wurde schon vor Jahrtausenden zur Herstellung von Kleidung verwendet - und ist auch heute noch sehr beliebt. Kein Wunder, denn ihre positiven Eigenschaften haben Bestsellerqualitäten.

In mexikanischen Höhlen wurden Baumwollkleider gefunden, die etwa 6.000 Jahre alt sind. Schon im alten Babylon wurde Baumwolle als „weißes Gold“ bezeichnet. Auch heute noch hat Baumwolle diesen Namen und einen weltweiten Anteil von rund 40 % aller Textilien beibehalten. Die über 70 Länder der Erde, in denen Baumwolle angebaut wird, befinden sich in der Regel in einem Gürtel – Cottonbelt genannt - längs des Äquators, da die Baumwollpflanze ein feuchtes, warmes Klima benötigt.

Die Vielfalt der Baumwollsorten

Häufig wird beim Anbau von Baumwolle Chemie eingesetzt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auf die Angabe „kba“ (kontrolliert biologischer Anbau) achten: sie garantiert, dass keine Entlaubungsmittel, chemisch-synthetischen Pestizide, Dünge mittel und gentechnisch veränderte Organismen verwendet wurden. Steht auf dem Etikett, dass die Baumwolle „mercerisiert“ ist, bedeutet dies, sie wurde mit Natronlauge veredelt, damit sie mehr glänzt, elastischer ist und die Farbe besser aufnimmt. Wer eine Pima Baumwolle kauft, wird zum Besitzer von einer handgepflückten, feinen, weichen und besonders langfaserigen Baumwollsorte mit einem natürlichen Glanz. 

Eine Besonderheit ist auch eine von Natur aus farbig gewachsene Baumwolle. Die Farbtiefe nimmt mit den ersten Waschgängen dieser Fasern sogar zu! Manche Forscher vermuten, es könnte daran liegen, dass diese Baumwolle schichtweise wächst und durch das Waschen die äußerste Schutzschicht nach und nach entfernt wird, so dass die innere Farbschicht deutlicher zum Vorschein kommt. Es sind grüne und braune Varianten bekannt. Als Spinnfaser kann man sie in Deutschland z.B. bei www.wolle-traub.com bestellen. 

Die besonderen Eigenschaften von Baumwolltextilien

Kleidungsstücke aus Baumwolle sind sehr angenehm zu tragen, weich, sie „kratzen“ nicht und verfilzen nicht. Auch die empfindlichste Haut fühlt sich in Baumwolltextilien wohl, da sie ein äußerst geringes Allergiepotential haben. Reine Baumwolle wärmt nicht besonders gut, ist aber atmungsaktiv und sehr saugfähig. Kommt Feuchtigkeit in den Hohlraum der Faser, werden die äußeren Schichten der Baumwolle gegeneinander gepresst und somit erhöht sich die Reißfestigkeit. Zu testen ist dies, indem ein Faden an einer Stelle nass gemacht wird: der Faden wird nie an dieser nassen Stelle zerreißen. 

Zu den guten Eigenschaften der Baumwolle gehört eindeutig auch, dass sie uninteressant für Motten ist: diese können sie schlicht und einfach nicht verdauen. Allerdings sind Baumwollfasern nicht sehr elastisch. Wer dies als störend empfindet, jedoch nicht auf die positiven Trageeigenschaften verzichten möchte, kann zu Baumwollmischgarnen greifen: sie sind durch einen Anteil an anderen Fasern (wie z.B. Microfaser) elastischer, als reine Baumwolle.

Richtige Pflege von Baumwolle

Was die Pflege betrifft, sollte weiße Baumwolle mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden, Buntwäsche mit Feinwaschmittel ohne optische Aufheller. Neue Kleidungsstücke können noch Farbe verlieren und sollten bei den ersten Wäschen nicht aufeinander gelegt werden. Weiße Baumwolle lieber nicht in der direkten Sonne trocknen lassen, weil Aufheller im Waschmittel einen Gelbstich verursachen können. Und damit Ihre „Goldschätze“ aus Baumwolle Sie noch lange erfreuen, ist immer das Pflegeetikett zu beachten.